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Quälerei Viehtransport

■ Schüleraktion vor Europarlament

Bei einer Urlaubsreise fiel es der vierzehnjährigen Neuköllner Schülerin Frauke Bielka auf: die inhumane Behandlung des Schlachtviehs bei Tiertransporten. Zusammen mit ihren drei Freundinnen Ayla Erciyas, Janine Jacobi und Ramona Hahn startete sie im Oktober 93 eine Unterschriftenkampagne gegen diese Quälerei. An vielen Neuköllner Oberschulen liegen seitdem Unterschriftenlisten aus. Das Thema wurde auch auf den Sitzungen der Schulsprecher diskutiert. Mitgemacht hat zudem eine belgische Schulklasse.

Inzwischen unterstützt auch die SPD die Initiative. Die Berliner Europaabgeordnete Dagmar Roth-Berendt will die Aktion vor das Straßburger Parlament bringen. Mehr Humanität im Bereich der Tiertransporte werde es nur mit öffentlichem Druck geben, erklärte die für Umwelt und Tierschutz zuständige Abgeordnete gestern auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den vier Schülerinnen. Der Europakommission sollen die knapp 1.700 Unterschriften überreicht werden. Die Schülerinnen wollen sich damit nicht zufriedengeben: In den nächsten Monaten sollen Listen an allen Berliner Schulen ausliegen.

Die Initiative stellte Forderungen für einen verbesserten Viehtransport vor. Danach sollten Transporte von Schlachtvieh grundsätzlich nur bis zum nächstgelegenen Schlachthof durchgeführt werden. Die maximale Transportzeit darf am Tag vier Stunden nicht überschreiten. Die Tiere müssen so angebunden werden, daß sie sich während der Fahrt hinlegen können. Außerdem muß der Transport durch fachkundiges Begleitpersonal überwacht werden. Sind längere Strecken zurückzulegen, sei das Vieh vor Antritt der Fahrt zu töten. Katrin Bauer

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