piwik no script img

■ Das Töten in Ruanda geht weiterZentralkrankenhaus in Kigali beschossen

Nairobi (AP) – Nach mehreren Tagen relativer Ruhe begannen die Aufständischen der Ruandischen Patriotischen Front (RPF) gestern eine neue Offensive auf die Stellungen der Regierungstruppen in Ruandas Hauptstadt Kigali. Dabei geriet der Flughafen unter heftiges Artilleriefeuer und mußte geschlossen werden. In dem von Bürgerkriegsopfern überbelegten Zentralkrankenhaus von Kigali schlug eine Granate ein und tötete 30 Patienten. Auch aus anderen Teilen des ostafrikanischen Landes wurden Kämpfe gemeldet.

Militärbeobachter, die von einer Inspektionsfahrt in die Provinz nach Kigali zurückkehrten, berichteten nach Angaben des UNO- Sprechers in Kigali, das Ausmaß der Massaker zwischen Hutu und Tutsi sei noch sehr viel schlimmer als bisher angenommen. Es müsse befürchtet werden, daß es weit mehr als die bislang von der UNO geschätzten 200.000 Toten gegeben hat. Unterdessen hieß es gestern aus dem Bonner Außenministerium, die Bundeswehr werde sich mit zwei Transall-Maschinen an der Luftbrücke nach Ruanda beteiligen, sobald die Sicherheit des Flughafens von Kigali erneut überprüft sei. Die Flieger sollten Hilfsgüter für die UNO transportieren. Nach den Worten von Regierungssprecher Dieter Vogel will die Bundesregierung aber keine Truppen nach Ruanda entsenden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen