: Neu im Iran: Die gottlose Glotze
Nikosia (AP/taz) – Ein führender schiitischer Geistlicher hat Satellitenschüsseln auf Dächern iranischer Häuser als Gotteslästerung gebrandmarkt. Auf diesem Weg könne westliche Kultur die iranische Gesellschaft erobern, schrieb Ajatollah Mohamed Ali Araki in einem Brief an eine iranische Zeitung, der dem Büro der Nachrichtenagentur AP auf Zypern am Donnerstag zugespielt wurde. „Die Befestigung von Satellitenschüsseln, die der verderbten fremden Kultur den Weg frei machen, die islamische Gesellschaft zu beeinflussen, und die dazu führen, daß zerstörerische gesellschaftliche Übel des Westens die Moslems befallen, ist Gotteslästerung“, schrieb Araki an die in Farsi erscheinenden Zeitung Resalat.
Im vergangenen Monat hatte die iranische Regierung die Bevölkerung unter Androhung von Strafe aufgefordert, ihre Satellitenempfangsanlagen von den Dächern zu holen.
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