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Denkmal für die richtige Wahl

■ Pro Doppelstaatsbürgerschaft, contra Herzog

Berlin (taz) – Gestern vormittag, drei Tage vor der Wahl des Bundespräsidenten, wurde vor dem Berliner Reichstag ein „Denkmal Doppelte Staatsbürgerschaft“ enthüllt. Eine Million Unterschriften liegen in einem tonnenschweren Plexiglas- Container, darunter auch die der PräsidentschaftskandidatInnen Hildegard Hamm-Brücher (FDP), Johannes Rau (SPD) und Jens Reich. Nur die Unterschrift des wohl aussichtsreichsten Bewerbersauf das Amt, des Bundesverfassungsrichters Roman Herzog (CDU), fehlt bezeichnenderweise.

Die Initiatoren der Initiative Doppelte Staatsbürgerschaft, das Referendum Doppelte Staatsbürgerschaft, wollen mit dem Denkmal vor dem Abstimmungsort die Delegierten ermahnen, Roman Herzog wegen seiner ablehnenden und umstrittenen Äußerungen über die Rechte von AusländerInnen in Deutschland nicht zu wählen.

Im Grußwort der FDP-Kandidatin Hildegard Hamm-Brücher zur Denkmalseinweihung heißt es, daß die doppelte Staatsbürgerschaft „ein wirksames Mittel gegen die große Gewaltbereitschaft gegen Ausländer wäre“. Johannes Rau von der SPD schrieb den Initiatoren, daß er für „feste Kriterien“ ist, „damit ausländische MitbürgerInnen zuverlässig garantierte Rechte erlangen, die es ihnen ermöglichen, sich in ihrer gewählten Heimat zu Hause zu fühlen“. Und der Bündnis-Kandidat Jens Reich will, „daß in unserer Gemeinschaft nicht weiterhin Millionen von Menschen zweiter Klasse leben“. Anita Kugler

Seiten 3 und 20

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