: Gen-Tomaten verkauft
■ Ware seit Wochenende auf US-Markt
Washington (dpa) – Erstmals sind in den USA am Wochenende Tomaten aus dem Genlabor auf den Markt gekommen. Die manipulierten roten Früchte, die doppelt soviel wie herkömmliche Tomaten kosten, wurden zunächst in Supermärkten im Raum Chicago angeboten. Die Markteinführung des gentechnisch veränderten Gemüses war trotz öffentlichen Protestes von der amerikanischen Bundesbehörde für Lebensmittelkontrolle (Food and Drug Administration) genehmigt worden.
Die Gen-Tomate fault nach Angaben ihres kalifornischen Herstellers längst nicht so schnell wie normale Tomaten und hat einen „reifen Sommergeschmack“. Der Trick gelingt mit einem Extra- Gen, das Forscher des kalifornischen Unternehmens Calgene Inc. der Tomate in das Erbgut einpflanzten. Kritiker der Gentechnologie hatten in der vergangenen Woche Boykottmaßnahmen und gerichtliche Schritte angekündigt. Sie verlangten, daß die Gen-Tomate in Läden speziell ausgezeichnet werden müsse. Das Marker- Gen mit dem Namen Kan-r, befürchten sie, könnte Tomatenliebhaber resistent machen gegen den antibiotischen Wirkstoff Kanamysin.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
