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Worte & Diamanten

■ Der jamaikanische Dichter und Sänger Oku Onuora gastierte in der Markthalle

„Die heutigen Jugendlichen sind gar nicht so unpolitisch“, meint Oko Onuora, doch müsse man ihnen Zukunftsperspektiven aufzeigen, und mit ihnen im Gespräch bleiben. „Meine Musik kann einen Teil zu dieser Kommunikation beitragen, denn ich versammele die Menschen. Miteinander reden, das müßten sie jedoch von allein.“

Am Pfingstmontag gab Oku Onuora in der Markthalle sein erstes Konzert der aktuellen Tour Bus Out in Deutschland. Vor leider kaum einhundert Zuhörern sang der Dichter aus Jamaika von Umweltzerstörung und Krieg, aber auch von Liebe und Hoffnung.

Der 42jährige Künstler ist in seiner Heimat als Volksheld im Range des Robin Hood geachtet, denn bereits mit neunzehn überfiel er ein Postamt, um mit dem gestohlenen Geld eine alternative Schule zu unterstützen. Natürlich wurde er gefaßt, sein Urteil: zehn Jahre Gefängnis. Im Knast begann Oku Onuora Gedichte zu schreiben, seitdem gilt er als einer der Vertreter des Dub-Poems.

Unterlegt von Reaggae-Rhythmen vermittelt der Sänger mit seiner Band AK 7 seine dichterische Aussagekraft: „I'm not a poet, I'm just tellin a few words and these words are like diamonds“. Gekonnt versteht es Oku, seine Verse in den Vordergrund zu stellen, es entsteht ein Gespräch zwischen Musikern und Publikum. Gefragt nach der geringen Zuschauerzahl erwidert der 1981 erstmals in Deutschland aufgetretene Literat: „Mir sind fünfzig Zuschauer, die zuhören wollen und können, lieber als Tausende, die nur mit sich selbst beschäftigt sind.“

Christoph Arndt

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