Raubmord im Zug war vorgetäuscht

■ Amerikaner hat sich am Bahnhof Verden selbst erschossen

Der Amerikaner William Bledsoe (47), der am vergangenen Dienstag im D-Zug Stuttgart-Hamburg in der Nähe von Bremen an einer Schußwunde gestorben war, hat Selbstmord begangen. Das teilte die Kriminalpolizei gestern mit. Bledsoe habe dabei offenbar einen Raubmord vorgetäuscht. Über sein Motiv konnte die Polizei keine Angaben machen.

Nach den Rekonstruktionen der Polizei hat sich der Amerikaner im Hauptbahnhof Verden mit einem Revolver selbst erschossen und noch die Kraft gehabt, die Waffe aus dem Fenster zu werfen. Bledsoe hatte an beiden Händen charakteristische Schmauchspuren. Die Waffe selbst, die auf dem Bahnhofsgelände in Verden gefunden worden war, stammt von einem Bekannten Bledsoes, der mittlerweile in den USA lebt. Sie konnte anhand der Waffennummer identifiziert werden.

Für einen Selbstmord spreche auch ein Abschiedsbrief an eben diesen Freund vom Februar diesen Jahres, hieß es weiter. Darin spreche Bledsoe von einer schweren Krankheit, an der er leide. Die Polizei konnte bei der Obduktion dafür keine Bestätigung finden. Vor seinem Selbstmord hatte Bledsoe auch sämtliche Daten am Computer seiner Arbeitsstelle in einem amerikanischen Militär-Hospital gelöscht. dpa/taz