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Kurdenprotest vor Türkei-Konsulat

200 Kurden haben gestern morgen vor dem türkischen Konsulat gegen den Völkermord in Kurdistan demonstriert. Der Vorwurf: 74 kurdische Dörfer wurden seit Anfang Mai angegriffen und zerstört, insgesamt 135 Dörfer seit Jahresbeginn dem Erdboden gleichgemacht und 61 Kurden durch die Konter-Guerilla (türkische Todesschwadrone) ermordet. 35.000 KurdInnen sind überdies auf der Flucht. Weniger die Ereignisse in Kurdistan als die Fahne Kurdistans erregte während der Aktion das Interesse der Hamburger Polizei. Da das Emblem (Foto) auch von der hier verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK getragen wurde, versuchten Polizisten unter Schlagstockeinsatz die inkriminierte Nationalfahne zu erobern. Eine Person wurde vorübergehend festgenommen. Am Abend demonstrierten am Flughafen abermals 90 Menschen gegen das Türkei-Regime. Aktueller Anlaß: Trotz der Hamburger Abschiebepause wurden 10 Kurden mit dem Flugzeug abgeschoben. Begründung der Ausländerbehörde: Die Kurden seien straffällig geworden oder stammten nicht aus den gefährdeten Gebieten der Südost-Türkei. Die Demonstranten forderten einen Tourismusboykott, um den türkischen Kriegern 6.5 Milliarden Devisen zu entziehen.

kva/ Foto: Henning Scholz

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