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Vorschlag

■ Jazz-Poetin Sharifa im Donuts und anderswo

Ein später Sieg: „Dancefloorjazz“ tanzt durch die Clubs und Diskos, und die echten Klassiker des Blue-Note-Label der 50er und 60er Jahre sind sogar in großen Kaufhäusern zu finden. Man muß noch nicht einmal alles aus der Konserve erleben. Zugunsten einer „Live-Jazz-Poetry-Nacht“ beurlaubt der „Delicious Donuts“-Club jeden Sonntag seine DJs. Die Jazz-Poetin Sharifa ist Hauptattraktion und wird bald nicht mehr als Geheimtip gehandelt. Die Afroamerikanerin aus Atlanta steht nach zwei Jahren in Berlin vor dem Durchbruch und verhandelt mit Plattenfirmen und Tourneemanagern. Sharifa und ihre Gruppe sind bis 17.7. fast jeden Sonntag im Donuts. Die Gruppe des afroamerikanischen Dichters Anthony Baggette auch.

Kaum zu glauben: Ein Klang, dermaßen voll – obwohl Sharifa nicht mal singt, sondern mit einer auf wunderbare Weise modulierten Stimme spricht. Sie schreibt in Jazzstrukturen (der Unterschied zwischen Poetry mit Jazz und Jazz-Poetry) und in einer Tradition, die zurück auf Harlem in den 20er Jahren geht. Hier ist eine Chance, eine Jazz-Poetin zu erleben, wie sie es auch in den USA nur selten gibt.

Kern der Gruppe sind Saxophonist und musikalischer Leiter Fuasi Kaliq (L.A.) und Pianistin Carolyn del Rosario (USA). Die Gruppe ist am besten zu hören, wo Klavier und Schlagzeug den vollsten Klang geben, etwa in der Junction Bar oder dem Blues Café. Es lohnt sich aber auch in Clubs, wo Klavier und Schlagzeug mit Keyboard und Djembé-Trommel ersetzt werden müssen (Delicious Donuts). Sharifa kann es auch ohne Gruppe mit einem DJ und „Trax“ aufnehmen. Tom Cuson

Morgen, mit Anthony Baggette, 22.30 Uhr, Delicious Donuts, Rosenthaler Straße 43, Mitte; am 5.6. auch mit Anthony Baggette und Gästen im Blues Café, Körnerstraße 11, Kreuzberg

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