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Osttimor-Konferenz kann doch stattfinden

■ Philippinisches Gericht entscheidet

Manila (AP/taz) – Eine fünftägige Konferenz über die Lage in Osttimor hat gestern in Manila begonnen – nachdem der Oberste Gerichtshof der Philippinen diese Tagung in letzter Minute erlaubt hatte. Allerdings bestätigten die Richter eine Anordnung von Präsident Fidel Ramos, nach der 34 Ausländern die Einreise zur Teilnahme an den Beratungen verboten wurde. So blieb unter anderen Danielle Mitterrand, die Frau des französischen Staatspräsidenten, ausgesperrt.

Zu der Konferenz, die von Menschenrechtsgruppen organisiert wurde, sind rund 200 Teilnehmer sowie etwa 100 Journalisten aus dem In- und Ausland erschienen. Die Runde will sich mit den Menschenrechten in der ehemaligen portugiesischen Kolonie Osttimor befassen, die 1976 von Indonesien annektiert worden ist. Die Veranstaltung wird besonders auch von der katholischen Kirche auf den Philippinen unterstützt.

Das Oberste Gericht der Philippinen hatte die zunächst verbotene Konferenz unmittelbar vor dem geplanten Beginn doch noch gestattet. Ein Gericht der unteren Instanzen hatte die Veranstaltung am Freitag untersagt, nachdem Indonesien Druck auf die Philippinen ausgeübt hatte. Die höchsten Richter bestätigten aber das Einreiseverbot für 34 Ausländer, die zu der Tagung eingeladen wurden. So wurden bereits am Montag 14 Personen, die an den Beratungen teilnehmen wollten, auf dem Flughafen von Manila abgewiesen. Darunter war auch die nordirische Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire. Frau Mitterrand, die in Manila die französische Menschenrechtsgruppe France Libertes vertreten wollte und ebenfalls für unerwünscht erklärt wurde, sagte am gleichen Tag vor Journalisten in Paris, Indonesien habe „tyrannischen Druck auf uns und die philippinische Regierung“ ausgeübt. Die Regierung in Jakarta habe damit gedroht, wirtschaftliche Abmachungen mit Manila im Umfang von 300 Millionen Dollar rückgängig zu machen.

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