: Gen-Insulin bei Hoechst
■ Gen-Tech-Anlage genehmigt
Frankfurt/Main (taz) – Die hessischen Regierungspräsidien in Darmstadt und Gießen haben der Hoechst AG am Dienstag gestattet, in ihrem Frankfurter Stammwerk ab sofort Humaninsulin aus gentechnisch veränderten Bakterien zu produzieren.
In der Anlage, die schon im Januar 1993 als Versuchsanlage in Betrieb genommen wurde, will die Hoechst AG jährlich bis zu 923 Kilogramm des gentechnisch gewonnenen Humaninsulins herstellen.
Mit der Entscheidung der Regierungspräsidien verfügt die Hoechst AG jetzt über die für die gewerbliche Inbetriebnahme notwendigen gentechnischen- und immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen.
Die Regierungspräsidenten sind sich sicher, daß „nach dem heutigen Stand der Technik eine unbeabsichtigte Freisetzung der gentechnisch veränderten Organismen und eine Gefährdung der Umwelt und der Allgemeinheit ausgeschlossen“ sei.
Einwendungen, die sich – aufgrund der Stör- und Unfallserie bei der Hoechst AG – auf die „mangelnde Zuverlässigkeit der Betreiberfirma“ bezogen, wurden nach „eingehender Befassung“ zurückgewiesen.
In der von BesucherInnen mit dem „Maschinenraum eines Schiffes“ verglichenen Produktionsanlage werden die gentechnisch veränderten Coli-Bakterien, die humaninsulinhaltige Proteine produzieren, vermehrt. In einem weiteren Anlagenteil wird daraus das eigentliche Endprodukt Humaninsulin gewonnen. kpk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen