: Der Fluch von 1940
■ Finale um den Stanley Cup: New York Rangers gleichen gegen Vancouver aus
Berlin (taz) – Seit 1940, so geht die Mär bei den New Yorker Eishockeyfans, lastet auf den Rangers ein böser Fluch. Damals gewann das Team zum letzten Mal den Stanley Cup der NHL, seitdem gingen drei Finals unter teilweise unglücklichen Umständen verloren, zuletzt 1979. Jetzt stehen die Rangers wieder in der Endspielserie und das Finale gegen die Vancouver Canucks begann so, als sei der ominöse Fluch aktueller denn je.
Im heimischen Madison Square Garden legten die Rangers gar teuflisch los, verurteilten den Canucks-Torjäger Pavel Bure zur Tatenlosigkeit und deckten Keeper Kirk McLean mit einer Unmenge von Schüssen ein. Doch McLean war nahezu unbezwingbar, mit 52 Paraden, davon 17 in der Verlängerung, erreichte er die beste Marke in einem Finalspiel seit 1971. Und wenn der Puck doch mal ins Netz flutschte, konterten die Außenseiter aus Vancouver postwendend, zuletzt eine Minute vor Spielschluß zum 2:2. Fast folgerichtig, daß es die Canucks waren, die in der Verlängerung durch Greg Adams das Siegtor schossen und in der „Best of Seven“-Serie dann mit 1:0 in Führung gingen.
Das zweite Heimspiel mußten die Rangers unbedingt gewinnen, um nicht mit einem 0:2-Rückstand zu den nächsten beiden Partien nach Vancouver reisen zu müssen, und sie taten dies in imposanter Manier. Nicht umsonst haben sie so erfahrene Spieler wie Mark Messier, Brian Leetch, Glen Anderson, Esa Tikkanen oder Adam Graves in ihren Reihen, die sich auch durch einen Fluch so leicht nicht ins Bockshorn jagen lassen. „Ich weiß, daß die Fans seit 1940 frustriert werden“, sagt Graves, „aber das war 28 Jahre, bevor ich geboren wurde.“ Lidster (7.), Anderson ((32.) und Leetch (60.) sorgten bei einem Gegentreffer von Momesso (15.) für einen 3:1-Erfolg der Rangers und nahmen Coach Mike Keenan erst mal eine große Last von den Schultern. „Wir sind ein Team, das die Leute gern hassen“, sagt Keenan, der den Fluch positiv wenden will. „Sie lieben es, über 1940 zu schwadronieren. Aber wir benutzen diese Geschichte, um uns mit Energie aufzuladen.“ Die werden die New York Rangers gegen die robusten Canucks auch brauchen. Matti
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