piwik no script img

Gängige Klischees

■ betr.: „Hell's Devils“ von Gabriele Goettle, taz vom 30.5.94

[...] Der Artikel, als Gesprächsbericht geschrieben, über das Erlebnis einer Anhalterin von männlicher Macht und Gewalt, ist leider nur eine Aneinanderreihung von sexistischen Ausführungen – Sexismus pur. Der Artikel, so vermute ich, soll wohl für sich sprechen und diesen Sexismus anprangern. Diese Form halte ich allerdings für total verfehlt und absolut gefährlich.

Man/frau stelle sich vor, über Auschwitz würden total detailliert alle widerwärtigen, menschenverachtenden, bestialischen und unfaßbaren Gewalttaten und Demütigungen beschrieben – unkommentiert – und würden dann noch unter der Rubrik „Kultur“ stehen. Das politische Entsetzen und der Aufruhr wären wohl groß und mit eine der größten „Fehlleistungen“, die einer linken Zeitung so geschehen kann. So passiert in diesem Artikel, nur eben dargestellt in bezug auf Sexismus statt Antisemitismus. [...] Hilke Wendhut, Hamburg

Unter dem Stichwort „Kultur“ bietet Gabriele Goettle im Krimistil, gewürzt mit Einblicken in die Psyche vergewaltigter Frauen alle gängigen Klischees: Anhalterin, einbrechende Dunkelheit, Müll, Fehler macht die Frau, „schlechtere Klassenlage“.

Zwei Seiten taz zum Aufgeilen an sexueller Gewalt, denn wer will es nicht wissen, wie die Geschichte ausgeht. Wir finden das schlichtweg zum Kotzen. Birgit Janetzlog, Manfred Klink,

Mainz

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen