Kein Sieg für Bernhard L. aus Anhausen in Sicht

■ Golf: Langer marschiert beim Alvesloher Turnier nur hinterher / Roger Davies macht wohl das Rennen

Für Bernhard Langer ist der erste Turniersieg in diesem Jahr in weite Ferne gerückt. Während der Star aus Anhausen nach einer Par-72-Runde beim Golfturnier in Alveslohe schon 142 Schläge auf seinem Konto hat und zur Halbzeit zusammen mit Uli Zilg (Bad Nauheim) und Ralf Berhorst (Lage) nur an 20. Stelle liegt, baute Spitzenreiter Rodger Davis am Freitag seinen Vorsprung weiter aus. Mit 134 Schlägen führt der Australier vor den Schotten Colin Montgomerie und Andrew Coltart sowie dem Engländer Paul Broadhorst. Das britische Trio brauchte 138 (69+69) Schläge.

Trotz seines Rückstands von acht Schlägen auf den 43jährigen Davis hat der Weltranglisten-Vierte Langer noch nicht aufgegeben: „Es ist noch vieles offen und noch lange nicht gelaufen. Ich habe schon ein Turnier gewonnen, bei dem ich vor der letzten Runde mit sieben Schlägen zurücklag.“ Langer, der das Premieren-Turnier in Alveslohe vor zwei Jahren gewonnen hatte und im letzten Jahr Fünfter war, hofft bei der mit 1,3 Millionen Mark dotierten Veranstaltung vor den Toren Hamburgs auf eine furiose Aufholjagd. Der Anhausener bereitet sich auf Gut Kaden auch auf die US-Open vor, die eine Woche später in Pittsburgh stattfinden. Er ließ sich wie Montgomerie und Woosnam erst zu diesem Turnier locken, nachdem Turnierorganisator Harald Hartmann die Bereitstellung eines Charterjets zusagte, mit dem die drei Profis unmittelbar nach Turnierende noch am Sonntag nach Amerika starten können.

Neben den „142ern“ Langer (70+72), Zilg (68+74) und Berhorst (70+72) schafften noch drei weitere deutsche Profis den bei 145 Schlägen liegenden Cut. Alexander Cejka (Berlin-Kallin) mit 143 (72+71), Thomas Gögele (Augsburg) mit 144 (73+71) und Oliver Eckstein (Ludwigslust) mit 145 (72+73). Sechs Deutsche hatten die Halbzeit-Hürde damit nicht überwinden können.

Rodger Davis brauchte einen Tag nach seinem 66er-Platzrekord, den der Engländer Jonathan Lomas mit der besten Tagesrunde einstellte, nur zwei Schläge mehr und unterstrich seine Ambitionen auf den Gewinnerscheck in Höhe von 208. 000 Mark. Der 36jährige Langer, der am Freitag erneut mit Davis zusammenspielte, haderte mit seinem kurzen Spiel: „Mein Putten war sehr schlecht, aber auch unglücklich. Wenn das Spiel auf den Grüns nicht optimal ist, dann leidet darunter auch alles andere.“

Der schottische Titelverteidiger Sam Torrance (177 Schläge) war als 89. einer von 69 Profis, die die Koffer packen mußten. Der mit Rückenproblemen kämpfende Topfavorit Ian Woosnam (Wales) qualifizierte sich bei dem zur Europa-Profi-Tour zählenden Turnier als 45. mit 144 Schlägen (73+71) gerade noch für die letzten beiden Runden am Samstag und Sonntag.

Für dieses von einem japanischen Automobilhersteller gesponsorte Turnier wurde ein mächtiger Aufwand betrieben. Auf 60 Hektar Fläche sind neun neue Löcher geschaffen worden, die auch Spitzenspieler auf die Probe stellen. 144 Profis aus pitchen und putten 24 Ländern um ein Preisgeld von 1,3 Millionen Mark, das die dieses Turnier zu einem der höchstdotierten der Europatour macht.

Insgesamt wurden in den Ausbau in den vergangenen 14 Monaten 3,8 Millionen Mark investiert. Als Höhepunkt gilt das neue Loch 9, das sich auf einer Insel in einem künstlichen Teich befindet. Die Veranstalter hoffen, daß angesichts der attraktiven Neuerungen an den vier Turniertagen über 30.000 Zuschauer den Weg nach Gut Kaden finden werden. dpa