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Problem: Einfuhr von Kondomen

Tokio (dpa/taz) – Japan tut sich schwer mit der Ausrichtung des nächsten Welt-Aids-Kongresses. Problematisch ist vor allem der Wunsch der Organisatoren, daß Teilnehmer Kondome in großen Mengen mitbringen dürfen. Das kollidiert mit dem japanischen Pharmazie-Gesetz. Zur 10. Internationalen Aids-Konferenz vom 7. bis 12. August in Yokohama werden 10.000 Experten und Betroffene aus 140 Ländern erwartet.

In Japan dürfen Kondome in großer Zahl nur von Händlern eingeführt werden, die dafür eine Lizenz haben. Verstöße gegen das Gesetz können mit Gefängnis bis zu drei Jahren und hohen Geldbußen bestraft werden. Das Gesundheitsministerium arbeitet fieberhaft an einer Lösung des Kondomproblems. Demnächst will das Ministerium auch die Beschäftigten der rund 60 Hotels in Tokio und Yokohama, in denen Konferenzgäste übernachten, über Aids aufklären, um die Sorgen vor Ansteckung zu zerstreuen. Im Oktober vorigen Jahres hatten 18 Hotels in Tokio dem amerikanischen Schriftsteller Alexander Martin, der an Aids erkrankt ist, Unterkunft verweigert. Erst nach Einschreiten der Regierung bekam er ein Zimmer. Ungeklärt ist noch, wie Prostituierte und Drogenabhängige, die den Kongreß besuchen wollen, einreisen können. Das Justizministerium will bisher das Einreiseverbot für solche Personen nicht lockern.

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