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Glückliche leben länger

■ Studie: Depression für Alte tödlich

Göttingen Demenz, das Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit durch Hirnstörungen, und Depressionen sind die häufigsten psychischen Erkrankungen bei Menschen über 65 Jahren. Nach einer repräsentativen Studie des Instituts für medizinische Psychologie der Universität Göttingen leiden 27 Prozent, also knapp ein Viertel aller bundesdeutschen Senioren, an Depression. Sechs Prozent sind von Demenz betroffen. Besonders anfällig sind nach den Ergebnissen der Studie körperlich kranke Senioren und alte Menschen, die von ihrer Umgebung allein gelassen werden. Unter letzten steigt der Anteil mit depressiven Störungen auf 64 Prozent an.

Zu dieser Gruppe gehört nach Angaben von Rainer Welz, Initiator und Betreuer der Studie, fast jeder zehnte Befragte. Diese Menschen müssen pro Monat mit weniger als 20 Kontakten zu anderen Personen auskommen. „Depressionen führen unabhängig von allen anderen Faktoren zu einer höheren Mortalität“, erklärt Welz. Daher sei es wichtig, dieser Krankheit aktiv zu begegnen. „Man darf die Symptome nicht einfach als Alterstrauer abtun“.

Ein weiteres Ergebnis der Göttinger Studie, die 1988 begann, ist die stark steigende Zahl von Demenz-Erkrankungen in zunehmendem Alter. Bei den 65- bis 69jährigen liegt der Durchschnitt bei 1,4 Prozent. Danach verdoppelt sich die Zahl alle fünf Lebensjahre. Sie erreicht schließlich bei den über 90jährigen sogar 40 Prozent. Während sich aber Alzheimersche Krankheit durch regelmäßige geistige Beanspruchung nur herauszögern läßt, können depressive Störungen behandelt werden. „Menschen mit einem funktionierenden sozialen Umfeld haben die wenigsten Probleme mit psychischen Erkrankungen dieser Art“, erklärt Welz. Justus Demmer, dpa

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