: Von solcher Art sind Männer-„Spielchen“
■ betr.: „Machos, Rambos & Hirn wichser“, taz vom 8.6.94
Bündnis 90/Die Grünen NRW veranstalten einen Männerkongreß. Dazu veröffentlicht die taz einen Verriß. Methode: Journalist interviewt jungen Teilnehmer. Kann mann machen, sollte aber die redaktionelle Berichterstattung nicht ersetzen.
Schließlich bestand der Kongreß nicht nur aus dem niedergemachten Forum, sondern aus vielen Angeboten: Vorträgen, Podiumsdiskussion, Kabarett, Videobefragung, Fotoausstellung. In sieben Foren beschäftigten sich die 140 anwesenden Männer außerdem nicht nur mit Politik. Männliche Sexualität, Väterrolle, Männerbewegung oder die Diskussion um eine neue Rolle waren hier die Themen, aber offenbar kein Thema für den taz-Mitarbeiter Bernd Müllender.
Der moderierte dafür aber das kritisierte Forum. Die Qualität eines Forums ist bekanntermaßen aber nicht nur von der Auswahl der Diskutanten, sondern auch von der Qualität der Moderation abhängig. Und die ließ zu wünschen übrig. So kam zum Beispiel der Wunsch nach Chauviwitzen vom Moderator. Im übrigen bestand weder das Publikum nur oder überwiegend aus grünen Funktionären. Auch waren die Themen breiter angelegt, als dargestellt. Ausführliche Informationen über den Männerkongreß enthält der im Herbst erscheinende Reader. Gibt's für fünf Mark bei: Bündnis 90/Die Grünen NRW, Volksgartenstraße 35, 40227 Düsseldorf. Georg Abel, Bonn
[...] So sehr berechtigt die geäußerte Kritik am Diskussionsverhalten der grünen Politiker Michael Vesper und Wolfgang Schmitt (die beide auf peinlichste Weise mit dem Thema nichts anzufangen wußten) auch ist, so sehr wundert es mich nun, daß der inkompetente Diskussionsleiter Bernd Müllernder (Publikum: „Um was geht es bei dieser Diskussion eigentlich?“ Müllender: „Was erwartest du denn?“) nun scheinbar versucht, persönlich gegen Wolfgang Schmitt nachzukarten. So wirft Müllender Schmitt einen Chauvi-Witz vor, um den er ihn selber gebeten hatte. Von solcher Art sind Männer-„Spielchen“ und „Eitelkeiten“, von denen im Interview die Rede war. [...] Thorsten Sterk, Köln
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