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Zwei sind schon zuviel

Wenn in New York zwei Millionen Lesben und Schwule gemeinsam auf eine Demo gehen können, warum brauchen 25.000 Berliner Homos drei CSD-Demos? Weil schon seit Jahren die Organisation des einzigen homosexuellen Massenereignisses der Stadt den falschen, kleinkarierten Berufs-Homos überlassen wurde, die ihre Erlebnisarmut durch Organisationsruhm auszugleichen versuchten.

Aus dem vermeintlich politisch korrekten Lager gibt es nun scharfe Konkurrenz – Profilierungssucht gibt es schließlich in allen Gruppierungen. Dabei spiegelt die Spaltung keineswegs einen wahren Konflikt der Berliner Szene wider.

Der kleinbürgerliche Streit der rund 20 Mitglieder der Organisationskomitees wird auf dem Rücken tausender Lesben und Schwuler ausgetragen, deren einziger Feier- und Kampftag zu einem zwanghaften Glaubensbekenntnis umgewandelt wird. Es war nie Sinn und Zweck des CSD, auf den Unterschieden zu bestehen, sondern einmal den kleinsten gemeinsamen Nenner für einen Tag genug sein zu lassen; nicht Gleichmacherei, sondern Stärke durch Verschiedenheit.

Sollte der CSD tatsächlich den Befindlichkeiten der Szene Rechnung tragen, es gäbe so viele Demos wie TeilnehmerInnen. Daß es jetzt immer mehr CSD-Demos für immer weniger Leute gibt, ist nicht unser Schicksal, sondern unsere eigene Schuld. Überlassen wir es nicht den e.V.s, Komitees und sonstigen, uns zu verheizen – die Zeit für einen Aufstand ist gekommen, schließlich können sich nicht alle leisten, nach New York zu fahren. Manuela Kay

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