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Leningrad Cowboys und das Orchester der russischen Armee

Das haben die Alliierten nun davon, die Russen nicht bei ihrer offiziellen Abschiedsparade mitmarschieren zu lassen. Während sich 2.000 britische, amerikanische und französische Soldaten in Reih, Glied und Stechschritt von Berlin verabschiedeten, gelang den Russen am Abend im Berliner Lustgarten ein unübertrefflich skuriler Coup: Die Rote Armee rock 'n' rollte. Das „Red Army Orchester“ des Alexandrow-Ensembles begleitete die finnische Kult-Rockgruppe Leningrad Cowboys. Tausende von Zuhörern trauten ihren Ohren kaum, als der 50köpfige Russenchor die gewaltige Stimme erhob, um fröhlich zu verkünden: „We all live in a yellow submarine“. Mit Blick auf den Palast der Republik bekannten die Uniformierten sinatraartig: „I did it my way“, um alsfort die jubelnde Menge mit „Kalinka“ zu belohnen. Die Krönung der Satire lieferte schließlich der sichtlich amüsierte russische Gesangsoffizier: „Danke, Berlin“, schrie er in die Menge und hob zum ultimativen Schlußbekenntnis an: „Those where the days my friend, we thought they'll never end.“ miß

Foto: Peter Hinsel/ghost

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