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Polizei verprügelte Krüppel

■ Staatsanwalt prüft Polizeivorgehen gegen Rollstuhlfahrer

Köln (dpa) – Nach der Festnahme eines obdachlosen Rollstuhlfahrers ermittelt die Kölner Staatsanwaltschaft jetzt gegen mehrere Polizisten wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung im Amt. Die Beamten hatten den behinderten Mann vergangenen Samstag in der Kölner Innenstadt in „Gewahrsam genommen“, nachdem dieser einem Platzverweis nicht nachgekommen war. Dabei gingen sie nach Angaben eines freien Fernsehteams, das das Vorgehen filmte, mit brutaler Gewalt vor und mißhandelten den Mann. Peter Kleinert, ein Mitarbeiter des Fernsehteams, erstattete Anzeige.

Nach Angaben Kleinerts hatten die Beamten den 40jährigen Mann in der Einkaufszone in der Nähe des Doms zunächst rückwärts aus dem Rollstuhl auf das Straßenpflaster gekippt und dann in einen Polizeibus gezerrt. Dort sei er – mit auf dem Rücken gefesselten Händen – brutal auf die Bank gedrückt worden. Passanten berichteten, die Polizisten hätten den Mann geschlagen und „wie ein Stück Vieh behandelt“. Ein solch „unsägliches Vorgehen gegen einen Behinderten“, so Kleinert, habe er noch nie erlebt. Der obdachlose Rollstuhlfahrer wurde laut Polizei am Sonntag wieder freigelassen.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer Polizisten (BAG) verurteilte das Vorgehen der Kölner Beamten als „unverhältnismäßig“. In einer Stellungnahme forderte sie den nordrhein-westfälischen Innenminister Herbert Schnoor (SPD) auf, das Verhalten der Kölner Polizei zu überprüfen und gegebenenfalls personelle Konsequenzen zu ziehen.

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