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Liberale oder literale Demokraten?

Dublin (taz) – Charles Kennedy, der Präsident der britischen „Liberal Democrats“, hat bei den Buchmachern umgerechnet 7.000 Mark eingestrichen. Der 34jährige hat nämlich gewettet, daß seine Partei bei den Europawahlen lediglich zwei Sitze gewinnen würde. Wie realistisch! Nachdem die Wette nun aufgeflogen ist, gab er direkt ein eiliges Versprechen, den Gewinn „selbstverständlich“ in die Parteischatulle einzuzahlen. Vielleicht bringt sich die Partei jedoch selbst um das Geld: Sie will die Wahl im Kreis Devon anfechten. Dort ist ihr Kandidat, Adrian Sanders, mit nur 700 Stimmen am Tory-Gegner gescheitert. Die Schuld daran trage der Psychologe Richard Huggett, lamentieren die Liberalen, weil er unter der Bezeichnung „Literal Democrats“ angetreten sei und 10.000 Stimmen einkassierte. Da er im Alphabet vor Sanders liegt, hätten viele WählerInnen den Wahlschein nicht mehr weitergelesen, sondern ihr Kreuzchen bei dem vermeintlichen Liberalen Huggett gemacht. Verschiedene Parteifunktionäre der Liberalen haben angekündigt, den Spieß beim nächsten Mal umzudrehen. Sie wollen ein paar Kandidaten unter dem Namen „Konversative Partei“ ins Rennen schicken und suchen als Freiwillige noch Namensvettern von prominenten Tories wie John Major, Douglas Hurd und Kenneth Baker. RaSo

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