: Plastik-“Brand“ umweltverträglich
■ Untersuchung der Pilotphase: kein Dioxin bei Klöckner
Ein großer Anteil des Plastikmülls vom Dualen System Deutschland (DS) wird demnächst in einem Bremer Hochofen „vergast“ und zum Schmelzen von Roheisen verwendet. Die Klöckner Stahl GmbH stellte am Freitag Meßergebnisse vor, nach denen sich ein zum Patent angemeldetes „Reduktionsverfahren“ als umweltverträglich bewährt hat. Das Unternehmen will von 1995 an bis zu 200 Tonnen Altkunststoffe pro Tag in den Hochofen „einblasen“.
Klöckner-Chef Klaus Hilker bezeichnete das Verfahren ausdrücklich als „stoffliche Verwertung ohne Verbrennung“. Nach einem erfolgreichen Halbjahresversuch könne es jetzt in großem Stil ausgebaut werden. Die gemessenen Immissionswerte lägen weit unter den erlaubten Höchstgrenzen. Der Hochofen-Betrieb sei danach sowohl ohne als auch mit Kunststoffen „Dioxin-clean“. Ein Sprecher der Bremer Umweltbehörde bestätigte die Angaben und kündigte eine Genehmigung für die Ausweitung des Pilotprojektes an. Bislang habe eine Dioxinbelastung „praktisch nicht nachgewiesen“ werden können.
Die Ausbaukosten für die bislang als Pilotprojekt laufende Anlage bezifferte Hilker mit rund zehn Millionen DM. Dies sei nur ein Zehntel der Kosten herkömmlicher Verwertungsanlagen. dpa
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