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Im deutschen Osten ist das Wasser sauer

■ Das Bundesgesundheitsamt warnt Trinkwasserverordnung verletzt

Frankfurt (dpa) – Im Osten Deutschlands schmeckt das Wasser aus dem Hahn immer noch nicht recht. Es ist zu sauer. In Sachsen sind in diesem Jahr schon mal extrem niedrige pH-Werte um 4,3 registriert worden. Sogar ein Todesfall wird in diesem Bundesland auf den Genuß von Wasser aus einem Hausbrunnen zurückgeführt.

Das Berliner Bundesgesundheitsamt fordert jetzt, „unverzüglich“ etwas gegen diesen Zustand zu unternehmen. In der geltenden Trinkwasserverordnung ist ein pH-Wert von 6,5 als Untergrenze vorgeschrieben. Dieser Standard könne mit „relativ geringen Mitteln“ erreicht werden, schreibt die Bundesbehörde in einer gestern veröffentlichten Erklärung.

Worin die Hilfe im einzelnen bestehen solle, kann die Behörde freilich nicht sagen. Ausnahmeregelungen seien heute jedoch nicht mehr zu rechtfertigen, heißt es in dem Text weiter. Schadhafte Leitungen, die oft Ursache der Versauerung seinen, könnten längst ausgewechselt sein. Anders als gelegentlich unterstellt, seien aber nicht Kupferrohre schuld an der mangelnden Qualität des Leitungswassers in ostdeutschen Haushalten.

Zu saures Wasser dürfe jedoch, anders als bisher immer noch üblich, in keinem Fall für „Trink- und Genußzwecke“ zugelassen werden. Auch bloßes Abkochen hilft nichts. Für die Gemüsebrühe und den Kräutertee müsse deshalb „Ersatzwasser“ verwendet werden, empfiehlt das Gesundheitsamt in ostdeutschen Küchen.

Eine „Zweiklassen-Gesellschaft“ dürfe es aber beim „Lebensmittel Nummer eins“ nicht geben, poltert die Behörde in Berlin, deren Auflösung bereits beschlossen ist. Örtliche Verwaltungen, aber auch Bund und Länder müßten deshalb die „überfälligen Sanierungsmaßnahmen“ in die Wege leiten. Auch in Thüringen liege der pH-Wert gelegentlich so niedrig, daß dort das Wasser die Voraussetzungen zur Zulassung als einwandfreies Lebensmittel nicht erfülle.

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