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Sasse erhält Zuschlag für das Schloßpark-Theater

■ Der ehemalige Generalintendant plant Zusammenarbeit mit Prager Bühnen

Der österreichische Regisseur und Schauspieler Heribert Sasse übernimmt nach einem Senatsbeschluß ab 1995 das Schloßpark- Theater, das im vergangenen Oktober zusammen mit dem Schiller Theater aus Einsparungsgründen geschlossen worden war.

Gemeinsam mit dem Autor Pavel Kohout will Sasse gleichzeitig die traditionelle „Theaterachse Berlin–Prag“ wieder aufbauen. Der Senat geht davon aus, daß ein „realer Zuschuß“ von jährlich 1,5 Millionen Mark erforderlich ist. Zuletzt hatten die Staatsbühnen einen Jahresetat von rund 40 Millionen Mark.

Sasse, der seinen Konkurrenten Rolf Hochhuth aus dem Feld schlug, kehrt damit an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Er war von 1985 bis 1990 als Nachfolger von Boy Gobert Generalintendant der Staatlichen Schauspielbühnen, mit meist gutem Publikumszuspruch und oft schlechten Kritiken. Zuvor hatte er erfolgreich das Renaissance-Theater geleitet.

Der Senat entschied sich, wie es hieß, „unter dem Vorbehalt der Finanzierbarkeit“ auf Vorschlag von Kultursenator Ulrich Roloff-Momin für das Konzept der „Schiel und Sasse Management für Wirtschaft und Kultur GmbH“. Bernd- Michael Schiel ist Kulturmanager und Generalvertreter für einen Automobilkonzern (BMW) in Berlin. Dem Beschluß muß noch der parlamentarische Haushaltsausschuß zustimmen.

Schiel und Sasse wollen, wie die Kulturverwaltung mitteilte, im Schloßpark-Theater ab 1995 eine „publikumsorientierte Programmgestaltung auf hohem künstlerischen Niveau“ anbieten. Zugleich solle der Grundstein für eine „Wiederbelebung der Jahrhunderte währenden (bis 1938) Tradition eines deutschen Theaters in Prag“ gelegt werden, was auch von tschechischen Repräsentanten aus Politik und Kultur befürwortet werde. Insbesondere Pavel Kohout habe sich dafür „massiv und erfolgreich in Prag engagiert“, betonte ein Sprecher der Kulturverwaltung. Pavel Kohout werde Heribert Sasse auch weiterhin „als Autor und Mentor zur Seite stehen“. dpa

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