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Links-feministische Subkultur -betr.: Nur noch Grüne gegen Räumung", taz vom 28.6.94

Betr.: „Nur noch Grüne gegen Räumung“, taz v. 28.6.

Das besetzte Haus Buntentor ist ein Projekt, von Frauen geleitet, das seit einiger Zeit für viele Frauen und Männer zu einem kulturellen Lebensraum geworden ist. Dort haben sich Frauen praktisch emanzipiert. Dort vermischten sich Handwerkerinnen, Studentinnen und Künstlerinnen. Anhand des Projektes Buntentor lassen sich viele Entwicklungsprozesse einer Subkultur und Errungenschaften der Frauen beobachten.

Von alledem erscheint nichts in eurer Berichterstattung. Uninformierte LeserInnen müssen denken, daß es sich hier um einige laute, egoistische Bewohnerinnen handelt. Drei Seiten weiter berichtet ihr über die Schaffung von Räumen für Mädchen in den Jugendzentren. Das ist gut so. Wenn Frauen sich jedoch selbstbewußt Raum schaffen, und das auch noch im außerinstitutionellen Rahmen, dann zitiert ihr nur zum x-ten Mal die Beschwerden der NachbarInnen des Buntentors. Das liest sich so, als würde es sich um wenige Privatpersonen handeln und nicht um ein kulturelles Zentrum für viele Menschen. Geht es denn auf den konventionellen Bierfesten leise zu?

Das Buntentor war und ist für viele ein neues, buntes Tor für eine links-feministische Subkultur der 90er Jahre. Seine Ideen lassen sich nicht mehr ausmerzen, auch nicht mit Gewalt.

Rosa Laux, Katja Schneider, Ute Szczepanske, Heike Wolter

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