: Wassermangel in Aden
■ Jemen-Beratungen in New York
New York/Aden (AFP/AP) – Zum ersten Mal seit der Eskalation des Bürgerkriegs in Jemen Anfang Mai haben sich am Dienstag Vertreter von Nord und Süd bei den Vereinten Nationen in New York getroffen. Planungsminister Abd el Karim el Iriani von der Regierung in der Hauptstadt Sanaa und der Unterhändler des abtrünnigen Südens, Haider Abu Bakr el Attas, trafen sich in Anwesenheit des UN-Sonderbeauftragten Lakhdar Brahimi. Über Ergebnisse wurde zunächst nichts bekannt. Der UN-Sicherheitsrat beriet am Dienstag abend über einen Resolutionsentwurf zu Jemen.
Die nordjemenitischen Verbände setzten auch gestern ihre Angriffe auf Aden fort. Die Raffinerie, 18 Kilometer westlich der Stadt, wurde erneut in Brand geschossen. In der Umgebung lieferten sich die Truppen beider Seiten heftige Gefechte. Die Einheiten des Nordens versuchen seit Samstag, zu der Raffinerie vorzudringen, die Aden mit Benzin versorgt. Ein hoher Offizier des Nordens erklärte drohend, daß es bei einem Sturmangriff auf Aden, wo sich neben 300.000 Einwohnern rund 50.000 Flüchtlinge drängen, zu einem großen Blutvergießen kommen werde.
Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz warnte unterdessen vor einer humanitären Katastrophe in der zum Teil von der Wasser- und Stromversorgung abgeschnittenen Stadt. Es bestehe Seuchengefahr. Die artesischen Brunnen der Stadt könnten nur drei Liter Wasser für einen Einwohner am Tag liefern. Der Mindestbedarf liege aber bei sieben Litern.
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