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BUND für Bio-RABA

■ Verband will schnell neues Gutachten

Der BUND Bremen drängt auf eine schnelle Weiterentwicklung des RABA-Konzeptes durch die Umweltbehörde. Die Planungen für die „Restabfall-Behandlungs-Anlage“ sollten zügig vorangetrieben werden, hat der BUND gestern gefordert. „Seit der Fertigstellung des RABA-Gutachtens ist ein halbes Jahr vergangen und außer politischem Geplänkel nichts passiert“, kritisierten die Umweltschützer in einer detaillierten Stellungnahme, die sie gestern vorstellten. Der Verband favorisiert die biologische Behandlung des Mülls vor der „Flugstromvergasung“. Die wiederaufgelegte Diskussion um den Neubau einer Müllverbrennungsanlage sähen die Umweltschützer lieber heute als morgen beendet.

Grundsätzlich begrüßt der BUND die RABA-Idee. Doch für die UmweltschützerInnen steckt der Teufel im Detail: So gehen die Vorgutachten nach ihrer Meinung von zu großen Mengen beim zu entsorgenden Abfall aus: Nicht 325.000, sondern nur 311.000 Tonnen fallen danach im Jahr 2000 an, was wiederum Auswirkungen auf Konzepte, Kosten und Umweltauswirkungen hat. Diskussionswürdig sind für den BUND nur die biologische Behandlung und die Flugstromvergasung (FSV). Doch der BUND bemängelt, daß sich die Anbieterfirmen beim Thema FSV nicht in die Karten gucken lassen: „Eine abschließende Beurteilung der vom Umweltsenator favorisierten Flugstromvegasung ist aufgrund der mangelnden Datenlage nicht möglich“, kritisierte Bernd Langer, der für den BUND die Stellungnahme erarbeitet hat. Wenn aber FSV, dann bitteschön zur Stromerzeugung und nicht – wie ebenfalls geprüft wird – zur Methanolherstellung: „Das ist unter ökologischen und ökonomischen Bedingungen unsinnig.“

Die biologische Variante der Müllbehandlung ist nach BUND-Meinung in den Vorgutachten zu schlecht weggekommen. Der Flächenbedarf für Deponie und Anlage und die Energiebilanz des Verfahrens „können nach Ansicht des BUND besser beurteilt werden“, heißt es. Jetzt müsse eine Umweltverträglichkeitsstudie erstellt werden, in der die FSV mit angeschlossener Energiegewinnung verglichen werden solle mit einem thermischen Verfahren der Schwel-Brenn-Technik und auch die biologische Behandlung nochmals geprüft wird. Neben der Frage von Kosten und Realisierungszeit sollen dabei nach Meinung des BUND Umweltauswirkungen im Vordergrund stehen. Und vor allem: Schnell soll es gehen. bpo

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