: Hochschulen vor dem Kollaps
■ Niedersachsens Hochschulkonferenz: dramatische Finanzlöcher
Hannover Die niedersächsischen Hochschulen sehen sich vor einem finanziellen Kollaps. Das ist das Ergebnis der Sommertagung der Landeshochschulkonferenz in Hannover. Die dramatische Haushaltslage des Landes habe ihre Rückwirkungen auf die Hochschulen. Selbst Kostensteigerung bei Mieten oder Betriebsmitteln seien durch die verfügbaren Haushaltsansätze nicht mehr gedeckt.
Die den Hochschulen entzogenen Mittel könnten nur durch Besetzungssperren in Wissenschaft und Verwaltung erwirtschaftet werden. Dadurch würden Lehre und Forschung nachhaltig beeinträchtigt. Der Vorsitzende der Landeshochschulkonferenz, Professor Rainer Künzel, sprach von einer „alarmierenden Entwicklung angesichts der Tatsache, daß in den nächsten Jahren 75 Prozent des Lehrkörpers altersbedingt ausscheiden“. Niedersachsen werde so in der Konkurrenz der Bundesländer um qualifizierte Wissenschaftler unterliegen.
Unkalkulierbare Finanzrahmen führten zu unumkehrbaren Qualitätsverlusten. Bemühungen um eine Verkürzung des Studiums werden nach Ansicht der Landeshochschulkonferenz zunichte gemacht. Trotz der gravierenden Folgen befürchten die Hochschulen weitere Eingriffe in ihre Finanz- und Personalausstattung. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen