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Kein Geld für Bosnien

■ UNHCR muß Hilfskonvois einstellen

Genf/New York (taz) – Das finanzielle Engagement der internationalen Gemeinschaft für Ex-Jugoslawien wird zunehmend schwächer. Das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) in Genf kündigte gestern die Einstellung aller Hilfskonvois in Bosnien-Herzegowina zum Ende dieses Monats an, falls es nicht umgehend mindestens 50 Millionen US-Dollar für die humanitäre Arbeit in Ex-Jugoslawien erhält. Bei der am Donnerstag abend beendeten New Yorker Konferenz potentieller Spenderstaaten für den Wiederaufbau Sarajevos (siehe taz vom 30. 6.) kamen statt der benötigten 540 Millionen US-Dollar lediglich 68 Millionen zusammen. Deutschland machte keine festen Zusagen. Das UNHCR ist zuständig für die humanitäre Versorgung von rund vier Millionen Menschen in Ex-Jugoslawien, davon über zwei Drittel in Bosnien. Von den für 1994 budgetierten 338 Millionen Dollar für diese Arbeit hat das UNHCR bislang erst 133 Millionen erhalten. Ein gemeinsamer Spendenaufruf von Anfang Mai habe bis heute kaum Resonanz gefunden, klagt Hochkommissarin Sadako Ogata. Sie hofft, daß auf einer Geberkonferenz am 7. Juli in Genf verbindliche Finanzzusagen zustande kommen. Deutschland erwägt laut dem amtierenden UNO-Botschafter Gerhard Henze die Beteiligung an speziellen Projekten – darunter der Wiederaufbau von zwei Eisenbahnbrücken und die Lieferung von zwei Straßenbahnen. Andreas Zumach

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