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Nazi-Akten zurück

■ Amerikaner übergaben „Berlin Document Center“ an das Bundesarchiv

Berlin (AP) – Ein Aktenberg von Millionen Dokumenten aus der Nazizeit hat den Besitzer gewechselt: Gesten wurde das bisher von den Amerikanern gehütete Berlin Document Center in die Obhut des Bundesarchivs übergeben. Die fast 13 laufenden Kilometer Akten, darunter die beinahe komplette NSDAP-Mitgliederkartei, gelten als eine der wichtigsten Quellen zur Erforschung des Nationalsozialismus.

Der Leiter des Bundesarchivs, Friedrich Kahlenberg, trat Befürchtungen entgegen, daß unter deutscher Verwaltung der Zugang vor allem für Journalisten und Privatpersonen erschwert werden könnte. Solcher Argwohn vor allem von jüdischen Organisationen hatte die Übergabe immer wieder verzögert. Neben den rund 11 Millionen NSDAP-Karten, rund 62.000 Unterlagen über SS-Offiziere und 300.000 über einfache SS-Angehörige lagern in dem Archiv an die 240.000 Dossiers des SS-Rasse- und Siedlungshauptamtes und Personalunterlagen von über 550.000 SA-Angehörigen. Dazu kommen Millionen von Akten und Karteien weiterer Gliederungen und Verbände der NSDAP, des Obersten Parteigerichts, der Einwandererzentrale, des Propagandaministeriums und des Volksgerichtshofs. Die nicht personenbezogenen Daten waren schon Anfang der 60er Jahre an das Bundesarchiv gegeben worden.

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