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Ein Kind ist wie ein Mond -betr.: "Kita-Ausbau muß sein", taz vom 28.6.94

Betr.:„Kita-Ausbau muß sein“, taz vom 28.6

Kinder haben und gleichzeitig berufstätig sein? Oder aus wirtschaftlichen Gründen auf die Einkünfte beider Elternteile angewiesen sein? Dann werden Plätze zur Tagesbetreuung der Kinder benötigt. Wir brauchen den Ausbau der Kindertagesheime. Dringend.

Dabei gilt es die Intelligenz und Sensibilität der Kinder zu beachten und zu berücksichtigen, wenn Räume und Aktivitäten für Kinder gestaltet werden. Deshalb kann es nicht angehen, daß das Problem der fehlenden Kindertagesheimplätze durch schlichte Vergrößerung der Gruppen „gelöst“ wird.

Wir dürfen nicht zulassen, daß 22 oder mehr Kinder mit nur einer Erzieherin den Gruppenraum teilen. Die Kinder brauchen Lebensraum und das heißt, sie brauchen Platz, um ihre Möglichkeiten ausleben zu können.

Ein Kind ist wie ein Mond: Manchmal hat es einen wunderschönen schattigen Hof. Bei diesem Hof handelt es sich um einen äußerst sensiblen Raum für das Kind, in dem sich öfter mal eine kleine Puppe aufhält oder in dem schon mal ein Zug durchfahren wird. Wird dieser Raum zu klein, dann kann man dies dem kleinen Zug ansehen: Er kriegt ein trauriges Aussehen und wird untätig.

Müssen 22 oder mehr Kinder mit einer Erzieherin den Raum teilen, sind die Folgen: Ordnungszwang, Enge, Streß.

Deshalb brauchen wir die neuen Kindertagesheime und ausreichend Raum für die Erzieherinnen und Erzieher, damit sie die Möglichkeit haben zu experimentieren, damit in den Kindertagesheimen das Leben des Stadtteils einziehen kann und damit Raum für Neues geschaffen wird.

Herbert Wiedemann, Amt für Soziale Dienste Mitte-West

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