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Die literarische Woche

Dienstag: In dem Jugendbuch Brandstiftung hatte der Autor Elmar von Salm schon 1986 ein Szenario entworfen, in dem türkische Mitbürger vor ihren deutschen Nachbarn nicht mehr sicher waren. Unter dem Titel Haß auf Fremde - Was können wir dagegen tun liest er heute aus seinen Büchern und diskutiert mit dem Publikum. Zentralbibliothek, Große Bleichen 27, 19.30 Uhr, Eintritt frei

Mittwoch: Von antiken Göttergestalten über die magischen Praktiken mittelalterlicher Astrologie bis hin zu neuzeitlichen Planetenbahnen erschloß der Kulturwissenschaftler Aby M. Warburg Verbindungen zwischen den Himmelsvorstellungen im Wandel der Jahrhunderte. Mit dem Wissen um die geographische Wanderung uralter Sternvorstellungen gelang es ihm 1912 die rätselhaften Frührenaissance-Fresken im italienischen Ferrara zu entschlüsseln. Den Wanderungen von Bildideen im Laufe der Jahrtausende suchte er mit seinem unvollendet gebliebenen Mnenosyne-Atlas auf die Spur zu kommen, in dem er die Entwicklung antiker Bilderwelten bis hin zur Bildsprache der Werbung herleitete. Weniger akademischem Dünkel als allgemeiner Bildung verpflichtet, lud er regelmäßig auch Laien zu seinen Gesprächsrunden. Im Planetarium, in dem anläßlich der vom Dölling & Galitz-Verlag durchgeführten Warburg-Wochen die Schau zur Bildersammlung von Sternkunde und Sternglaube zu sehen ist, spricht heute Nicholas Mann, Leiter des Londoner Warburg Institutes, über Kulturwissenschaft in London: the English avatars of a European tradition. Darüber, wie das Werk des jüdischen Privatforschers in Hamburg vergessen und schließlich wiederentdeckt wurde, referiert Karen Michels unter dem Titel Vergessen und Erinnern. Aby Warburgs –Nachleben' in Hamburg. Und das ist immer noch eine unendliche Geschichte. Planetarium, Stadtpark, 20 Uhr, Eintritt: 5 Mark, ermäßigt: 3 Mark

jkn

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