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Lärm - jetzt auch sichtbar

Der Hamburger Krach ist jetzt auch zu sehen, zumindest der im Bezirk Altona. Eine kartographische Darstellung im Umweltatlas zeigt ihn anschaulich und nicht mehr wegzuleugnen. Wie eine blauviolette Hauptader zieht sich als stärkster Lärmfluß die A7 durch die Wohngebiete. Man erkennt, daß die Bewohner Bahrenfelds in der am dunkelsten eingezeichneten Fläche leben, geringeren Kontakt mit dem Lärmfluß haben dagegen die Ottensener.

Der Straßenverkehr gilt als stärkster Lärmverursacher. Die Folgen: Schon bei einer Dauerschallbelastung von mehr als 70 Dezibel (dB) steigt das Herzinfarktrisiko um 20 Prozent. Bei Belastungen von bis 50 dB leiden die Betroffenen zum Beispiel unter vermehrter Adrenalinausschüttung, Verschlechterung der Sehschärfe (wegen der Pupillenerweiterung bei ständiger Geräuschezufuhr) und Schlafmangel. Das Gesundheitsrisiko durch Verkehrslärm ist stärker als durch Asbestbelastung. Der Krach hat auch soziale Folgen: Die Menschen halten sich mehr in geschlossenen Räumen auf, nutzen Balkons, Terrassen und Gärten weniger und laden seltener Freunde ein.

Die Beschwerden über Lärm werden kaum gehört. Zwar hat der Gesetzgeber Grenzwerte für Schallimmissionen festgelegt, doch es fehlen verbindliche Rechtsnormen. Seit 1990 gibt das Bundesimmissionsschutz-Gesetz vor, Lärmminderungspläne zu erstellen. In der Hamburger Umweltbehörde arbeiten die Lärm-Experten erstmal an einem Plan für Altona. Konzepte zur Lärmminderung fehlen noch. Kurzfristiger Schutz wäre jedoch möglich, wenn auch teilweise teuer: Dazu gehören Überdeckelung von Straßen, Schallschutzwände, lärmmindernde Straßenoberflächen, Senkung des Tempolimits und die Verringerung des Kfz-Verkehrs. Petra Pokorny

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