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Erdöl aus Lücken!?

■ Nach dem 3:1 gegen Saudi-Arabien trifft Schweden auf Rumänien

Dallas/Berlin (taz) – So lasset die Verantwortungsträger zu uns sprechen. Nummer 1, Trainer Jorge Solari (Saudi-Arabien): „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, denn daß wir bei unserem Beginn im professionellen Fußball gleich die zweite Runde erreicht haben, ist schon überraschend. Die Schweden waren heute sehr stark und haben mit vier Verteidigern gespielt. Wir hatten nach dem frühen Gegentor Schwierigkeiten mit der Motivation. Die Schweden konnten dagegen beruhigt sein, das war für sie sehr wichtig. Meine Mannschaft war nicht in gutem physischem Zustand aufgrund der fehlenden Vorbereitung.“

Und die Nummer 2, Trainer Tommy Svensson (Schweden): „Die Verteidigung ist der Schlüssel zum Erfolg, das hat man heute gesehen. Wir haben unsere große Form aus der Vorrunde auch gegen Saudi-Arabien weiter fortsetzen können. Mit zwei solchen Stürmern wie Dahlin und Andersson werden alle Verteidigungen ihre Probleme haben. Wir haben für Dallas allerdings aus dem deutschen Spiel gelernt, viel ökonomischer gespielt als die Deutschen. Wir wußten, daß es schwer wird, aber wir haben in der Hitze einen guten Weg gefunden.“

Das freut einen, wenn alle zufrieden sind, zumal die „Fußballer aus dem Wüstenland“ (dpa) eine feine Überraschung boten, die man den „Wüstensöhnen vom Golf“ (dpa) nicht zugetraut hätte. Bleibt die fazitöse dpa-Bemerkung: „Die Schweden beendeten das Märchen aus 1001 Nacht.“ Oh, ja, da brüllt der Löwe an der Oase ein dumpfes Grollen, weil er in vielen Blättern Unfug lesen muß. Beispiel El Mundo: „Die Araber fielen von ihrem fliegenden Teppich. Schweden, eine Mannschaft, die nur im Gehirn von Brolin mit Phantasie ausgestattet ist, förderte Erdöl aus der Harmlosigkeit und den Lücken der Saudis.“ Oder Libération: „Die saudische Fata Morgana verflüchtigt sich. Der blaugelbe Block geriet gegen die überraschenden Saudis nur am Ende des Spiels ins Wanken.“

Patrik Andersson übte derweil, auch überraschend, Kritik: „Wir waren heute nicht gut, wir können mehr.“ Aufgepaßt, Rumänen!

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