Ku-Tips für Sonntag

Wie eng Politik und Kultur verzahnt sein können, beweist der Verein Freizeit 2000, der uns am Sonntag zur Kulturwanderung um und in die Bremer Wollkämmerei einlädt. Sogar in die heiligen Hallen soll Eintritt gewährt werden, so verspricht's der Pressetext. Aber zuvor geht es auf zwei Routen entweder sieben lange oder fünf kürzere, dafür rollstuhlgerechte Kilometer um das Objekt der Wissensbegierde herum, derweil den begeisterten WanderInnen allerhand über die Geschichte der Kämmerei berichtet wird. Ob auch über die dreitausend Kubikmeter faulenden Abwassers, darüber verrät der Pressetext nichts. Aber dafür den Treffpunkt um 13 Uhr am Fähranleger Farger Feld (Busse 70/71).

Als Jugendlicher wurde Zenek Maor, Pole und Jude, in den KZs der deutschen Nazis gefangengehalten. Er konnte überleben. Seine Geschichte hat Zenek Maor der Nachwelt nun aufgeschrieben; Sein Buch „Von Auschwitz nach Haifa“ erschien im letzten Jahr beim Bremer Donat-Verlag. Am Sonntag wird Maor, der seit 1947 in Israel lebt, um 16 Uhr in der Jüdischen Gemeinde zu Gast sein. Aus dem Buch trägt der Journalist Michael Augustin vor.

Abschied nehmen heißt's im Künstlerhaus Am Deich 68: Der letzte Teil der dreiteiligen Tanz-Klang-Skulptur Performance-Reihe „Passing Ships“, verheißungsvoll genannt entfernen, läutet um 20 Uhr den künstlerischen Anfang vom Ende ein. taz