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Vegetation fast vollständig zerstört

■ In El Salvador zeichnet sich riesige Umweltkatastrophe ab

San Salvador (ips) – Die Umweltzerstörung in El Salvador nimmt immer alarmierende Ausmaße an. Untersuchungen der Vereinten Nationen haben festgestellt, daß bereits 90 Prozent der Vegetation vernichtet und die Flüsse fast vollständig durch Giftmüll, Pestizide und Abwässer verseucht sind. In dem zentralamerikanischen Staat, der sich über eine Fläche von 20.772 Quadratkilometer erstreckt, sind einer Studie des Weltkinderhilfswerks Unicef zufolge nahezu zwei Drittel der Böden schwer durch Erosion geschädigt. Weniger als zwei Prozent der Wälder haben noch ihre ursprüngliche Ausdehnung. Die Böden könnten sich inzwischen noch nicht einmal mehr von selbst regenerieren, warnt Unicef.

Große Schuld an dieser Situation trügen die in den vergangenen Jahrzehnten durchgeführten Entwicklungsprogramme, die das Wirtschaftswachstum auf Kosten der Umwelt vorangetrieben hätten. Die Lebensqualität der 5,4 Millionen Salvadorianer habe sich dadurch erheblich verschlechtert. 90 Prozent der Flüsse sind durch Müll und Giftstoffe schwer geschädigt. Die uneingeschränkte Verwendung von Pestiziden sei ein zentrales Problem, beklagt Unicef, El Salvador gehöre zu den Ländern mit der höchsten Konzentration von Gifteinsätzen. Von 262 Gemeinden verfügten nur 25 Prozent über eine geregelte Müllabfuhr, fügt die UN-Organisation hinzu. Der größte Teil der Landbevölkerung sei zudem nicht an das Kanalisationsnetz angeschlossen und beziehe sein Trinkwasser aus den verseuchten Flüssen.

Um den Schwund der natürlichen Ressourcen zu bremsen, so die Unicef, müsse das kaum entwickelte Umweltbewußtsein gestärkt werden. Auch die am 1. Juni eingesetzte Regierung unter Präsident Armando Calderon-Sol hat angekündigt, sich für den Erhalt der Natur einzusetzen und eine Politik der nachhaltigen Entwicklung vorantreiben zu wollen. Umweltsünder sollen ab sofort nicht mehr ungestraft davongekommen.

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