piwik no script img

Salman Rushdie schreibt an Taslima Nasrin: „Was Sie sagten, mußte gesagt werden!“

Als die taz vor gut zwei Jahren eine Kampagne für Salman Rushdie initiierte, schrieb Günter Grass den ersten Brief an ihn, viele andere Schriftstellerkollegen machten mit. Heute eröffnet Rushdie selbst in zwanzig europäischen Zeitungen, darunter der taz, eine Serie offener Briefe an die 32jährige Taslima Nasrin, die sich vor Islamisten und der Regierung Bangladeschs versteckt halten muß. Sie hat in ihren Romanen die Unterdrückung der Frauen im Islam kritisiert und fordert eine Überarbeitung des islamischen Rechts. Rushdie gibt ihr recht und schreibt: „Was Sie sagten, mußte gesagt werden.“ Die sexuelle Verstümmelung von Frauen finde „in vielen Ländern, wo sie praktiziert wird, bei den Mullahs bereitwillige Unterstützung.“

Die taz wollte gestern wissen, ob die Bundesregierung zur Unterstützung Nasrins bereit ist. Wir erfuhren, daß an eine Initiative nicht gedacht ist. Was hindert die Regierung, die schon bei Rushdie passiv blieb, die Worte zu sagen: „Wir würden uns freuen, Frau Nasrin helfen zu können. Wenn sie möchte, kann sie in Deutschland leben“? Tagesthema Seite 3

Fotos: Reuter / Der Spiegel

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen