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DDT in Elbe und Mulde

■ Greenpeace erstattet Anzeige

Bitterfeld (dpa) – Die Flüsse Elbe und Mulde bei Bitterfeld sind nach Angaben von Greenpeace wesentlich stärker mit Pestiziden verseucht als zu DDR-Zeiten. Aktuelle Untersuchungen des Abwassers der Chemie Park Bitterfeld GmbH i.G. belegten die Einleitung von DDT, teilte Greenpeace gestern mit. Das als krebserregend geltende Pestizid DDT ist in der EU verboten.

Die Umweltschutzorganisation habe Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der Chemie Park Bitterfeld GmbH i.G. sowie gegen das Umweltministerium Sachsen- Anhalt erstattet. Dem Regierungspräsidium Dessau und dem Magdeburger Umweltministerium warf Greenpeace vor, „diese kriminelle Praxis“ zu decken. Das Ministerium wies die Anschuldigung zurück, aus Bitterfeld war keine Stellungnahme zu erhalten.

Abwasser-Analysen hätten Konzentrationen von DDT einschließlich seiner Abbauprodukte von bis zu drei Millionen Mikrogramm pro Kilogramm Schwebstoff im Abwasser ergeben, hundertmal mehr, als zu DDR-Zeiten registriert worden sei. Die Sprecherin des Magdeburger Umweltministeriums, Lydia Hüskens, räumte verstärkte DDT-Einleitungen ein. Allerdings habe die Wassergütemeßstation des Ministeriums keine besorgniserregenden Werte gemessen. Seit Ende letzten Jahres werde die alte DDT-Produktionsanlage auf dem Gelände des ehemaligen Chemiekombinates Bitterfeld rückgebaut. Im Boden und im bei den Abbrucharbeiten auftretenden Staub trete verstärkt DDT auf, das dann zum Beispiel durch Regen in die Mulde abgeschwemmt werde. Zudem werde gegenwärtig das alte Abwassersystem des Unternehmens saniert. Dabei sei es in der Vergangenheit zu Sorgfaltsverletzungen gekommen, räumte Hüskens ein.

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