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Fischereikrieg vor Galicien

■ Spanier greifen französische Armada an

Paris/Madrid (taz/AFP) – Schon lange sind die spanischen Fischer über ihre französischen Kollegen empört. In der Nacht zum Samstag hatten die Südländer wieder einmal genug und setzen 700 Kilometer vor der Küste Galiciens zur Schlacht gegen die französische Ficherarmada an. Hundert spanische Fischkutter jagten ihre Nachbarn, denen sie vorwerfen, beim Thunfischfang zu große Netze einzusetzen und damit gegen die EU- Richtlinien zu verstoßen. Die Spanier setzten Bolzen, Leuchtraketen, Molotowcocktails und Harpunen gegen die Franzosen ein und kappten mehrere Netze. Dann versuchten sie, Schiffe zu entern. Erst ein spanisches und ein französisches Kriegsschiff konnten die Kontrahenten auseinanderbringen. Das Ergebnis der Seeschlacht: Ein französischer Kutter wurde teilweise zerstört; vier weitere beschädigt.

Kaum war das Ereignis in die Hauptstädte vorgedrungen, ging die Auseinandersetzung verbal weiter. Frankreichs Fischereiminister Jean Puech, der wegen der Vorfälle sogar seinen Besuch in Deutschland abbrach, forderte die Regierung in Madrid auf, die „unzulässigen Angriffe“ ihrer Fischer sofort zu unterbinden. Puech, von den eigenen Fischern unter Druck gesetzt, sieht darin den Versuch der Spanier, den Franzosen den Zugang zu den Fischereizonen zu verbieten. Die spanischen Fischereivereinigungen machten geltend, ihre Kutter hätten erst nach „gescheiterten diplomatischen Versuchen“ Gewalt angewandt. Am Sonntag herrschte in der Fischereizone zwar wieder Ruhe, doch die Lage bleibt gespannt. Vor Ort kreuzt ein Schleppschiff der französischen Marine; die spanische Fischereiflotte kehrte in ihre Heimathäfen zurück.

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