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Kleine Schule der Häßlichkeit (11)

Wenn's darum geht, die Stadt und ihre Lieblichkeit zu preisen, dann fällt den Bremern ziemlich fix ihr typisches „Bremer Haus“ ein. Aber dann vergessen sie's auch schon wieder. Das ist auch ganz gut so. Denn was die heimische Bevölkerung ihren Schmuckhäuschen so über die Jahrzehnte angetan hat, das kann man inzwischen wirklich getrost vergessen. Nach der Bonbon-Bemalung, die in den 70ern als bunte Welle über die Fassaden spülte, folgt nun ein Satz heißer Ohren für die Häuser – in Gestalt jener Plastikschüsseln, die ihren Besitzern die Wunder des Privatfernsehens ganz nahbringen sollen. Ja, man sollte meinen, die Leute können sich gar nicht sat(t)sehen an den Dingern: Kaum ein Erker, kaum eine gründerzeitliche Brüstung kommt mehr ohne Schüssel davon. Bis das letzte Bremer Haus vollends dahinter verschwunden ist. tom

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