■ Deutsche Urlauber wollen Sicherheit: Ossis neugieriger
Saarbrücken (AP/taz) – Trotz aller Reiselust sind die meisten Deutschen keine Entdecker: 60 Prozent der deutschen Urlauber fahren in ihren großen Ferien an einen Ort, den sie schon kennen, wie der Trierer Tourismusforscher Albrecht Steinecke ermittelt hat.
„Zu den typischen Wiederholern zählen vor allen Dingen ältere Leute, außerdem Familien mit Kindern“, sagte Steinecke. Sie setzen in erster Linie auf „Sicherheit beim Reisen“. Die Vertrautheit mit dem Urlaubsgebiet sowie Kontakte zu Vermietern von Ferienwohnungen oder Pensionswirten seien ihnen wichtiger als der Reiz des Neuen. Ausruhen, Entspannung und die Pflege der Gesundheit steht bei den Reisemotiven ganz oben. Die Lust auf sexuelle Abenteuer oder sportliche Aktivitäten spielten dagegen kaum eine Rolle.
Kulturelles Interesse kommt Steinecke zufolge für 44,1 Prozent der deutschen Reisenden als Motiv ins Spiel: Sie wollten „andersartige Menschen“ und „unberührte Natur“ erleben. Bürger aus den neuen Bundesländern zeigen der Studie zufolge im Urlaub ein auffallend stärkeres Interesse an Kultur als die Westdeutschen. „Die Ostdeutschen haben eine sehr viel größere Neugierde“, sagte Steinecke. „Hier ist sicherlich ein gewisser Nachholbedarf bei Reisezielen und -erfahrungen festzustellen.“
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