: Der Käfer landet bei Pink Floyd
■ Volkswagen poliert sein Image auf: Das nächste Konzert der britischen Rockgruppe Pink Floyd wird mit Millionen gesponsert
Wolfsburg Mit einem millionenschweren Engagement ist der Wolfburger VW-Konzern in das Comeback der britischen Rockgruppe Pink Floyd eingestiegen. Nach 1992 verbindet der größte deutsche Automobilhersteller damit zum zweiten Mal seinen Namen direkt mit der Konzerttour einer international erfolgreichen Band. Das Genesis-Engagement hatte vor zwei Jahren insgesamt zwischen 20 und 25 Millionen DM gekostet. Bei Pink Floyd lägen die Kosten „darunter“, sagte die Leiterin der Public Relations-Abteilung von VW, Jennifer Hurshell, am Mittwoch. Genaue Zahlen wolle sie nicht nennen.
„Die investierten Mittel holen wir wieder zurück“, meinte Hurshell. Dazu habe VW drei Sondermodelle „Pink Floyd“ von Golf, Golf Cabrio und Golf Variant auf den Markt gebracht, die vom Schlagzeuger der Band, Nick Mason, mitgestaltet worden seien. „Der Verkauf liegt über den Erwartungen“, meint die PR-Chefin. Die Zahl von 50.000 bis 70.000 Bestellungen durch die VW-Partner will sie aber nicht bestätigen. Von den „Genesis“-Modellen waren gut 10.000 Autos verkauft worden. Hurshell rechnet 10.000 internationale Bestellungen „mit ähnlichem Design“ hinzu und sieht schon deswegen mit dem Pilotprojekt auch „keinen Flop“ im Wolfsburger Angebot.
Die VW-spezifische Art des Sponsoring nennt die gebürtige US-Amerikanerin „innovative Cross-Communications“. Durch unterschiedliche Aktionen auf verschiedenen Ebenen mit VW-Partnern, Händlern, Kunden und Mitarbeitern würden „neue Plattformen geschaffen“, Verbindungen geknüpft und vertieft. Allein 80.000 Artikel im VW-Pink-Floyd-Design wie Schlüsselanhänger, Sticker, Kappen oder Uhren seien abgesetzt worden. In einigen Plattenläden stünden neben dem neuen Pink-Floyd-Album „The Division Bell“ entsprechende Sondermodelle. Für die Europa-Konzerte der Gruppe verteilte VW international 25.000 Karten. Aus dem Wolfsburger Stammwerk werden laut Hershell rund 30.000 VW-Angehörige mit ihren Familien zu den beiden Konzerten im August nach Hannover kommen.
Eine Fortsetzung des VW-Engagements am Rockmarkt ist noch offen. Nach Abschluß der aktuellen Tour seien die Zahlen sorgfältig zu prüfen, meinte Hurshell. Rock- und Popgruppen für ein neues Projekt, die unterschiedliche Altersschichten ansprechen, kann sich die VW-Imagepflegerin auch auf dem Niveau von Pink Floyd und Genesis noch vorstellen: „Wir sehen noch einige Namen.“ dpa
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