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Harmonie am Toten Meer

■ Die israelisch-jordanischen Gespräche enden mit vielen großen Worten

Amman (taz) – Mit großen Worten endete am tiefsten Punkt der Erde das jordanisch-israelische Gipfeltreffen. Die Verhandlungen am Toten Meer würden „Historiker beschäftigen und Dichter inspirieren“, meinte der jordanische Regierungschef und Außenminister Abdul Salam Al-Madschali Mittwoch abend. „Das Tote Meer könnte zum Symbol eines neuen Lebens werden“, stimmte Israels Außenminister Schimon Peres ein. Und US-Außenminister Warren Christopher tönte: „Jetzt können wir allen Völkern der Region sagen, die Zeit der Zerstörung und der Kriege ist zu Ende.“

In den zweitägigen Verhandlungen einigten sich die Vertreter Jordaniens und Israels auf Kooperationsprojekte und die gemeinsame Entwicklung des Jordantals. Expertengruppen sollen nun Details gemeinsamer Unterfangen in den Bereichen Tourismus, Handel, Zivilluftfahrt und Banken erarbeiten. Zwischen beiden Staaten soll eine Straße entstehen, und Touristen dürfen demnächst direkt zwischen den beiden am Roten Meer gelegenen Hafenstädten Aqaba (Jordanien) und Eilat (Israel) hin- und herreisen. Ein „Entwicklungsplan Jordantal“ soll noch vor dem Gipfeltreffen zwischen Jordaniens König Hussein und Israels Regierungschef Jitzhak Rabin am Montag in Washington erstellt werden.

Die Verhandlungen fanden im Rahmen des sogenannten „trilateralen Komitees“ Israels, Jordaniens und der USA statt. Das Gremium war vergangenen Oktober beim Treffen des jordanischen Kronprinzen Hassan mit Peres in Washington gegründet worden. Die jetzigen Verhandlungen bildeten die fünfte Sitzung des Komitees. Die bisherigen Zusammenkünfte waren jedoch weniger aufwendig inszeniert worden und die Teilnehmer weniger prominent.

Trotz der harmonischen Äußerungen bestehen zwischen Jordanien und Israel noch Differenzen über die weiteren Verhandlungen. Israel will die Arbeit des „trilateralen Komitees“ beschleunigen und möglichst bald „normale Beziehungen“ zu Jordanien aufnehmen. Die Fortschritte sollen Syrien und Libanon unter Druck setzen, ebenfalls Verhandlungen aufzunehmen. Die Jordanier lehnen jedoch eine Normalisierung ab, solange grundsätzliche Fragen, wie der Verlauf der Grenze und die Verteilung des Wassers, nicht geklärt sind. Khalil Abied

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