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Spaß am Springen

■ Hochspringerin Heike Henkel schaffte ihre eigene EM-Norm

Norderney (dpa) – „Ich habe mehr erreicht, als ich erwartet habe“, zog Hochsprung-Olympiasiegerin Heike Henkel auf Norderney fünf Monate nach der Geburt ihres Sohnes Ravn eine positive Bilanz. Auf Norderney hatte sie ihre persönliche Reifeprüfung für die Leichtathletik-EM vom 7. bis 14. August in Helsinki bestanden. Mit 1,95 m wurde sie zwar nur Zweite hinter der höhengleichen Vize-Weltmeisterin Silvia Costa, erreichte aber exakt die von ihr selbst gesetzte EM-Norm.

„Mein Anlauf war sehr unsicher“, analysierte die 30jährige Leverkusenerin, die sich statt mit den gewohnten 13 Schritten nur noch mit elf („weil die Geschwindigkeit noch zu wünschen übrig läßt“) der Latte nähert. Die Baby-Pause hat ihre Körperkräfte zwar um gut 40 Prozent reduziert, dafür aber die Psyche enorm gestärkt. „Ich habe in den Jahren vor der Geburt unglaublich viele Wettkämpfe gemacht. Da hatte ich die Lust auch durch die vielen Verletzungen verloren – der Akku war leer“, verriet Heike Henkel. „Die Pause kam deshalb gerade recht. Nun habe ich wieder Spaß am Springen.“

Mit der Europameisterschaft in Finnland beginnt ein neues Kapitel ihrer Karriere. „Es ist für mich ein Neuanfang. Wenn ich eine Bronzemedaille gewinnen würde, wäre es wie Gold.“ Ohne die schwangere Weltrekordlerin Stefka Kostadinowa (Bulgarien) und die um ihre deutsche Einbürgerung bemühte Galina Astafei (Rumänien) stehen die Chancen nicht schlecht.

Im Falle, daß es nicht nach Wunsch läuft, setzt sie auf das Verständnis ihrer Fans: „Ich glaube, das Publikum wird es mir nicht übelnehmen, wenn es danebengeht.“ Ganz obenauf will Heike Henkel 1995 bei der WM in Göteborg und ein Jahr später bei den Olympischen Spielen in Atlanta sein. Dabei hat sie neue Gipfel im Visier: „Ich habe mehr als 2,07 m drauf. 2,10 m sind möglich.“

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