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Ein unseriöses Antgebot

■ Mietervereine warnen vor „Prowofi“

Vor einer Firma mit dem Namen „Professionelle Wohnungsfinder (Prowofi)“ warnen Hamburgs Mietervereine und der Ring Deutscher Makler (RDM). Der „Wohnungssucherservice“ biete in Hamburg Wohnungssuchenden eine rechtlöich fragwürdige Beratung an, für die diese Wucher-Preise zahlen müßten. Denn für Honorare die nicht selten über 1.000 Mark lägen würden die KundInnen lediglich zwei Beratungsgespräche und eine Broschüre angeboten bekommen.

Werben tut Prowofi mit dem Angebot: „Preiswerte Mietwohnungen, schnell und bequem“. Doch statt leerstehendem Wohnraum hat die dubiose Firma nur einen Standart-Brief in ihrem Service-Angebot, mit dem sich ihre KundInnen auf Wohnraum-Anzeigen unter Chiffre bewerben können.

Für den RDM jedenfalls verstößt es „klar gegen das Wohnraumvermittlungsgesetz“ ein Voraus-Honorar zu fordern, ohne daß eine Vermittlung erfolgt ist. Der Maklerverbund hat deshalb bereits eine Klage gegen die selbsternannten „Wohnungsfinder“ angestrengt. Eine solche war vor dem Ulmer Amtsgericht bereits erfolgreich. Die Richter entschieden: Das Honorar müsse nicht gezahlt werden, da nur „Nebenleistungen ohne direkte Vermittlungstätigkeit“ angeboten“ wurden.

Nach Angaben des Mietervereins Stuttgart wurde „Prowofi“ von einem Stuttgarter Scientologen gegründet, der die Lizenz für je 15.000 Mark an verschiedene Unternehmer in anderen Großstädten verkauft hat. Daß „Prowofi“ von Mitgliedern der umstrittenen Sekte gegründet wurde bestätigt auch Thomas Schriever. Sein Hamburger Ableger aberhabe keine entsprechenden Verbindungen. Daß er selbst Scientologe sei will der Geschäftsmann weder bestätigen noch dementieren. Schriever: „Das ist meine Privatsache“. epd/tk

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