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19 Jahre gespitzelt

Wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit für die Stasi ist gestern ein 57jähriger Handwerker aus Westberlin zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Kammergericht erlegte dem Mann, der von 1970 bis 1989 im Dienst der Stasi stand, außerdem eine Geldbuße von 4.000 DM auf. Der Angeklagte sollte im Auftrag der Stasi unter anderem Mitarbeiter des Verfassungsschutzes in Westberlin ausforschen. Im Prozeß hatte der gelernte Maurer und Fliesenleger seine jahrelangen Stasi-Kontakte zugegeben. Doch seine Führungsoffiziere hätten mit ihm nie über die Hintergründe der Aufträge gesprochen, sagte er. So sei ihm nicht bewußt gewesen, daß darunter auch Personen des Verfassungsschutzes waren. In seinen Berichten für die Stasi habe er „viel geschwindelt“, beteuerte er.

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