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Mehr Raum für Bauis?

■ Bauwagenplätze auch außerhalb Altonas? / Bezirksfürsten zurückhaltend

Altona tut–s, Eimsbüttel tut–s ein bißchen, aber der Rest von Hamburg will–s eigentlich nicht tun: künftig Bauwagendörfer innerhalb der eigenen Bezirksgrenzen beheimaten.

Nun findet Altonas Bezirksamtsleiter Peter Strenge aber, daß langsam mal Schluß sein könnte mit seiner einsamen Toleranz. Er ist bislang Hamburgs einziges Bezirksoberhaupt, das sich offensiv auf mehreren Plätzen dieser Wohnkultur annimmt. Außerhalb Altonas darf einzig die Siedlung „Henriette“ am Rande von Eimsbüttel ein bescheidenes Dasein fristen. Strenges jüngster Vorstoß, daß auch andere Bezirke Flächen, beispielsweise im Süderelbe-Raum, für die rollenden Kolonien bereitstellen sollten, werde jedoch von den meisten Amtskollegen wenig goutiert.

Der Bezirk Mitte reagierte mit dem altbekannten unverrückbaren „njet“, Wandsbeks Bezirkschef Klaus Meister bemüht hingegen den ideologischen Überbau: „Bauwagen beseitigen die Wohnungsnot nicht.“ Harburg, so unversehens in den Mittelpunkt der Diskussion gerückt, zeigt sich eher verhalten. Für Bezirkschef Michael Ulrich läuft ohne ein Konzept nichts; mit könne er sich aber vielleicht zu einer Debatte über Standorte in seinem Reich hinreißen lassen, ließ er durchblicken.

An Strenges duldsame Seite gesellte sich gestern der Eimsbüttler SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Günter Mertens. „Großen Respekt für sein vorbildliches Handeln“, sprach er dem Altonaer Bezirksfürsten aus. Ein öffentlicher Bauwagen-Platz wie der in der Gaußstraße reiche nicht aus – der Senat müsse sich deshalb mit den anderen Bezirksamtsleitern ins Benehmen setzen, um weitere Wohnwagenplätze bereitzustellen. Laut Mertens ist dies zwar keine Maßnahme zur Beseitigung von Wohnungsnot, doch „das zumeist solidarische Leben auf den Plätzen entlastet die Stadt vorübergehend von ihren sozialpolitischen Verpflichtungen.“ taz

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