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Streßopfer Seehund?

■ „Olympia“ lag tot in ihrem Kieler Becken / Tierschützer kritisieren Enge

„Olympia“ ist tot, und damit sehen Kieler Tierschützer ihre seit Jahren geäußerten Befürchtungen bestätigt. Die 23jährige Seehunddame wurde jetzt in dem wegen seiner Enge umstrittenen Becken des Instituts für Meereskunde an der Kieler Universität tot aufgefunden.

Für die Mitglieder der Gruppe „Face it“, die schon lange die Freilassung der dort lebenden Tiere fordert, ist die Sache klar: Das 78 Quadratmeter kleine und 120 Kubikmeter Wasser fassende Becken ist zu klein. Der Dauerstreß insbesondere durch „gaffende“ BesucherInnen habe nun ein Opfer gefordert. Eine Sprecherin: „Damit mußte gerechnet werden. Jetzt müssen die noch lebenden Tiere endlich zurück ins Meer.“ Das sieht der Leiter des Instituts, Prof. Dieter Adelung ganz anders: “Die Größe des Beckens hat mit dem Todesfall nichts zu tun.“ Der älteste in Gefangenschaft gehaltene Seehund sei nach seiner Kenntnis 30 Jahre alt geworden. Nach der Ursache für den Tod von „Olympia“ werde jetzt geforscht, Gewebe- und Blutproben seien entnommen, und zu Beginn der nächsten Woche werde das Tier obduziert.

Wie immer das Ergebnis lauten wird: Die Tierschützer wollen weiter für die Freilassung der Publikumslieblinge kämpfen. Insbesondere während der Kieler Woche bedeute der Besucherandrang schlicht Tierquälerei. epd

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