■ beiseite: Bücher im Klub
Im Künstlerklub „Die Möwe“ treffen sich nicht nur die Interessenvertreter der VG Wort, dort sind auch Bücher eingelagert, und zwar eine ganze theaterwissenschaftliche Bibliothek. Sie soll jetzt in die Akademie der Künste verlegt werden, schließlich sei das Buchgut nicht Eigentum des Ostberliner Kunstvereins. Dessen Mitglieder aber sind der Ansicht, daß über die Bibliothek gerichtlich entschieden werden müsse. Sie sind gegen eine Verlegung der 55.000 Bände umfassenden Sammlung, wie sie die Kulturverwaltung in Abstimmung mit der Unabhängigen Kommission zur Überprüfung des Vermögens der Parteien und Massenorganisationen vorgeschlagen hat. Die Kommission wurde eingeschaltet, weil der Künstlerklub in den 60er Jahren von der DDR-Gewerkschaft FDGB übernommen worden war.
Der Verein habe kein Geld, um die Bibliothek zu betreuen, meinte die Leitungsreferentin Christiane Zieseke vom Senat. Hinzu komme, daß die Zukunft der zum Verkauf ausgeschriebenen Immobilie ungewiß ist. Die ursprünglich festangestellten Mitarbeiter seien alle nicht mehr da. Derzeit gebe es nur ABM-Kräfte, die immer nach einem Jahr wechselten. Ob die Sammlung dem FDGB-Vermögen zugerechnet werde, sei nicht von Bedeutung. Sie gehöre auf keinen Fall dem Künstlerklub. Das sieht auch Klaus-Dieter Bennewitz von der Kommission so. Der neugegründete Verein könne nicht beanspruchen, Erbe des Klubs von 1946 zu sein. Demnach zähle das gesamte Inventar mitsamt Bibliothek zum FDGB-Vermögen.
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