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Sechs weitere Algerier in Frankreich verhaftet

■ Algeriens Regierung freut sich

Paris (AFP) – Eine Woche nach dem islamistischen Anschlag auf fünf Franzosen in Algerien setzt die französische Regierung die in Frankreich lebenden Sympathisanten der algerischen Islamisten immer mehr unter Druck. Gestern wurden sechs weitere mutmaßliche Anhänger der Islamischen Heilsfront (FIS) unter Arrest gestellt. Damit werden nun 23 algerische Oppositionelle in der früheren Kaserne von Folembray (Nordfrankreich) festgehalten. Das Eintreffen der Neuankömmlinge, die Reisegepäck bei sich hatten, wurde von den wachhabenden Polizisten bestätigt, die das Gebäude abschirmen. Die Behörden nahmen zunächst nicht Stellung. In die Kaserne waren in der letzten Woche 17 algerische Sympathisanten der FIS gebracht worden, die in ein noch zu findendes Drittland ausgewiesen werden sollen. Zwei Anwälte der in Folembray Internierten beschwerten sich gestern über Leibesvisitation und Durchsuchungen durch die Polizei, denen sie vor Betreten der Kaserne ausgesetzt würden. Derartige Maßnahmen seien ein Verstoß gegen die Rechte der Verteidigung.

In der Nacht zum Mittwoch wurden wie schon an den vorausgegangenen Tagen wieder umfangreiche Personen- und Fahrzeugkontrollen in Paris vorgenommen. Über 2.500 Personen und rund 1.300 Fahrzeuge wurden überprüft.

Verschiedene Organisationen warnten vor systematischer Verdächtigung und Ausgrenzung von Nordafrikanern. Der in Paris lebende Mitbegründer der FIS, Scheich Abdelbaki Sahraoui, versicherte am Dienstag abend, die FIS und ihr bewaffneter Flügel, die Islamische Heilsarmee (AIS), wollten den algerischen Konflikt nicht nach Frankreich tragen. Er selbst wie auch die AIS hätten die Anschläge in Algerien „verurteilt und mißbilligt“.

Algeriens Regierungssprecherin Leila Asslaoui begrüßte dagegen die in Frankreich ergriffenen Maßnahmen als „positive Entwicklung“ und rechtfertigte erneut die Annullierung der algerischen Parlamentswahlen im Januar 1992, bei denen sich ein Sieg der FIS abgezeichnet hatte.

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